Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 15

Beschlussvorschlag:

1.    Die Betriebszeiten des Altstadt-Shuttle werden zur Fahrplanänderung am 13. Dezember 2020 auf Freitag und Samstag reduziert.

 

2.    Der Betrieb des Altstadt-Shuttles wird zum 15. Februar 2021 ausgesetzt

 


Der Vorsitzende informierte, dass das Altstadt-Shuttle aufgrund der geringen Nutzerzahlen zum 15. Februar 2021 eingestellt werde. Eine Reduzierung der Betriebszeit auf nur noch Freitag und Samstag soll ab 13.12.20 erfolgen.

Eine sofortige Einstellung ist aufgrund der vertraglichen Verpflichtung nicht vor Ablauf eines halben Jahres möglich.

 

Frau Heidbreder bedauerte, dass das Angebot nicht angenommen wurde. Es sei in Ordnung, dieses Shuttle erstmal zurückzustellen, jedoch sollte die Idee eines kostenlosen ÖPNV-Angebots nicht gänzlich begraben werden. Dies war ein guter Versuch Leute für den ÖPNV zu gewinnen. Mit der gewonnenen Erkenntnis sollte dieses Projekt im Zuge von Landau-Takt 2022 neu diskutiert werden, eventuell in Form eines elektrischen Kleinbusses.

 

Herr Hülsenbeck merkte an, dass nicht vergessen werden durfte, dass die meisten positiven Rückmeldungen von mobilitätseingeschränkten Personen kam. Dies sollte für Überlegungen in der Zukunft im Blick behalten werden. Desweiteren sollte dann geprüft werden, ob ein kleineres Fahrzeug eingesetzt werden könnte.

 

Hierzu sagte der Vorsitzende, dass der aktuell eingesetzte Bus bereits zur Verfügung stand. Ein kleineres Fahrzeug hätte zunächst angeschafft werden müssen und die Ausgaben lägen noch viel höher. Für die Zukunft sei dies mit einem kleineren Fahrzeug möglich, da bei einer zehnjährigen Ausschreibung mit den hälftigen Kosten des derzeitigen Altstadt-Shuttles zu rechnen sei.

 

Herr Maier nannte die Linienführung als Grund für die Nichtannahme. Es sei alles fußläufig gut zu erreichen, daher mache der Shuttle keinen Sinn. Für die Zukunft sollte die Route überdacht werden und der Hauptbahnhof und der Neue Messplatz miteingebunden werden, um damit lange Strecken zu überbrücken.

 

Herr Dürphold begrüßte die Einstellung des Shuttles. Landau sei viel zu klein, um sich einen kostendeckenden ÖPNV zu leisten. Die Menschen kämen aus einer viel zu großen Region nach Landau und hätten die Möglichkeit des Parkens in der Königstraße genutzt um schnell einzukaufen. Er hoffe die Parkplätze in der Königstraße würden wieder reaktiviert werden, da die Kompensation von rd. 40 Parkplätzen in der Innenstadt mit der Einstellung der Altstadtlinie hinfällig sei. Der kostenlose ÖPNV sei nur sinnvoll, wenn er großräumig angelegt werde. Hierzu müsse man den Bahnhof miteinbeziehen, dies wäre dann wieder zu teuer und Landau sei immer noch zu klein dafür.

 

Herr Herrmann fragte, ob es nicht günstiger für Landau sei, eine Abstandssumme zu zahlen und den Shuttle sofort einzustellen. Hierzu antwortete der Vorsitzende, dass Landau verpflichtet sei, den Bus bis 15. Februar fahren zu lassen.

 

Herr Triebel sah die Idee des Shuttles als sinnvoll an. Man müsse sich entscheiden, ob Landau nun zu groß zum Laufen oder zu klein für den Bus sei. Es gehe nicht nur um eine reine Kompensation. Gerade für mobilitätseingeschränkte Menschen sei der Bus eine Bereicherung. Ebenso sprach er sich für ein Elektrofahrzeug aus.

 

Herr Ranalder bedauere die Einstellung dieser Linie und befürchte, dass das Argument der Nichtannahme eines kostenfreien Angebots künftig das Aus für weitere Versuche sein könnte.

 

Frau Schwarzmüller meinte, dass die Strecke das Problem gewesen sei. Es sei kein weiter Weg vom Alten Meßplatz durch die Innenstadt zu laufen. Mit dem Shuttle werden die Personen um die Innenstadt herumgefahren, dies führe zum Verlust der Kaufkraft. Für die Studenten sei diese Linie nicht gedacht gewesen, für die werden Radwege geschaffen. Der kleine Innenstadtring verbände nicht die beiden Universitäten. Weiterhin gäbe es für mobilitätseingeschränkte Menschen vom Amt für soziale Angelegenheiten einen Ausweis für die kostenlose ÖPNV-Nutzung, daher sei das Shuttle für diese Leute keine Alternative gewesen, kostenfrei zu fahren.

 

Der Vorsitzende erinnerte daran, dass in den beratenden Sitzungen die Taktzeiten an die Unizeiten angepasst wurden und die Standorte in der Xylanderstraße und Südring für die Bürgerstraße angebunden gewesen sei.

Interessant seien die Aussagen, es sei jedem zumutbar 1.500 Meter zu laufen aber auf der anderen Seite stellen Parkplätze, die sich nicht direkt vor den Geschäften befinden keine Kompensation für wegfallende Parkplätze dar. Man sollte sich klar positionieren, ob die Menschen keine 20 Meter laufen könnten, dann machen nur Parkplätze in der Innenstadt Sinn. Oder die Strecke ist zu Fuß zu schaffen, dann benötige man überhaupt keine Parkplätze in der Königstraße oder Martin-Luther-Straße.

 

Herr Dürphold sagte, er bekäme Rückmeldungen aus der Bevölkerung, dass die Strecke nach Bad Bergzabern oder Rohrbach zum schnellen Einkaufen bevorzugt werde. Grund sei, dass man in Landau nirgendwo mehr parken könne.

 

Herr Bernhard entgegnete, dass ausreichend Parkplätze in Landau zur Verfügung stehen. Diese Aussage aus dem Umland rühren nicht aus eigenen Erfahrungen der Bürger, sondern aus vielen negativen Presseberichten. Keine Bürger aus den Umlandgemeinden fährt in der Hoffnung auf einen Parkplatz durch die Königstraße. Die Bürger von außerhalb wissen, wo sie parken können.

 

Frau Heidbreder ergänzte, dass gerade das schnelle Einkaufen den Handel kaputtmache. Es sei von Vorteil, zentral zu parken und durch die Innenstadt zu schlendern, um damit den Einzelhandel zu stärken.

 

Herr Ranalder regte an, eine Studie von der sozialwissenschaftlichen Abteilung der Universität anlegen zu lassen, um die Frage zu klären, welche Art der Fortbewegung der Käufer zum Einkaufen nutze.


Der Mobilitätsausschuss empfahl einstimmig dem Stadtrat folgenden Beschlussvorschlägen zuzustimmen.