Sitzung: 17.11.2020 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 36, Nein: 7, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 660/246/2020
1.
Die
Betriebszeiten des Altstadt-Shuttle werden zur Fahrplanänderung am 13. Dezember
2020 auf Freitag und Samstag reduziert.
2. Der Betrieb des Altstadt-Shuttles wird zum 15. Februar 2021 ausgesetzt
Der Vorsitzende verwies auf die Sitzungsvorlage des
Stadtbauamtes vom 28. Oktober 2020 und den Antrag der FWG-Stadtratsfraktion vom
6. Oktober 2020, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt sind. Man werde
beides zusammen beraten.
Ratsmitglied Freiermuth begründete den Antrag. In der Praxis habe
sich gezeigt, dass der Bürger den Shuttle nicht angenommen habe. Daher sei es
für die FWG die logische Konsequenz, dass der Shuttle eingestellt werde. Es sei
nicht nachvollziehbar, dass ein Bus einsam seine Kreise ziehe. Daher werde man
der Sitzungsvorlage nicht zustimmen. Man sei gegen eine krampfhafte
Verlängerung und hoffe, dass sich die Stadt nicht mit Verträgen gebunden habe.
Auch im Bezug auf den Klimaschutz sollte man den Altstadtshuttle einstellen.
Beigeordneter
Hartmann erläuterte die
Vorlage. Die neue Innenstadtmobilität laufe im Wesentlichen gut und sei
erfolgreich. Mit dem Altstadtshuttle sollte ein Angebot geschaffen werden, um
wegfallende Parkplätze aus der Königstraße zu kompensieren. Der Altstadtshuttle
funktioniere technisch und praktisch und man habe trotz alledem wachsende
Benutzerzahlen gehabt. Dennoch werde der Shuttle nicht so angenommen, wie man
es sich erhofft habe. Der ÖPNV sei im Zuge der Corona-Pandemie insgesamt stark
zurückgegangen, teilweise 80 – 90 %. Von daher sei es nicht dir gute Zeit für
diese Idee des Altstadtshuttle. Dies bedeute nicht, dass diese Idee schlecht
sei, aber die Nutzerzahlen würden hinter unseren Hoffnungen zurückbleiben.
Natürlich sei man Verträge eingegangen, an die man mindestens 6 Monate gebunden
sei. Diese 6 Monate laufen noch bis zum 15. Februar 2021, daher könne man das
Angebot vorher nicht einstellen. Mittlerweile habe man die Schaffung von 110
öffentlichen Parkplätzen in die Wege geleitet und man werde für den Landau Takt
2022 eine Innenstadtlinie in Erwägung ziehen.
Ratsmitglied
Heidbreder war der Meinung,
dass es eine gute Entscheidung sei mit dem Altstadtshuttle zu pausieren. Mit
den Erfahrungen des neuen Bussystems könne man dies noch einmal neu
diskutieren. Klar sei, dass sich Angebot und Nachfrage bedingen. Wenn man aber
die Kriterien der FWG anlege, dann dürfe auch kein Bus beispielsweise mehr nach
Mörzheim fahren. Es gelte, nach einer attraktiven Alternative zu suchen. Die
GRÜNE-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied Dr.
Hülsenbeck betonte, dass der
Altstadtshuttle die Kompensation für die weggefallenen Parkplätze gewesen sei.
Aus bekannten Gründen sei der Shuttle nicht angenommen worden. Wirklich positiv
aufgenommen worden sei der Shuttle von Menschen mit Beeinträchtigungen. Die
CDU-Stadtratsfraktion stimme der Verwaltungsvorlage zu. Platz für Häme sei hier
nicht, dies finde er unangebracht.
Ratsmitglied
Maier stellte fest, dass das
noch vom alten Stadtrat auf den Weg gebrachte Mobilitätskonzept gut und
schlüssig sei, aber unprofessionell umgesetzt werde. Den Altstadtshuttle sollte
man auch aus ökologischen Gründen sofort einstellen. Die SPD-Stadtratsfraktion
stimme dem Antrag der FWG zu.
Ratsmitglied
Herrmann erklärte, dass das
Projekt Altstadtshuttle grandios gescheitert sei. Dies liege seiner Meinung
nach auch daran, dass die Route falsch gewählt worden sei. Die
AfD-Stadtratsfraktion sei auch dafür, den Shuttle sofort einzustellen und werde
daher dem Antrag der FWG zustimmen.
Ratsmitglied
Kleemann war der Auffassung,
dass Corona nicht der einzige Grund für das Scheitern des Altstadtshuttles sei.
Es könne ja durchaus sein, dass die Leute keinen Sinn darin gesehen hätten. Der
Bus sei leer und fahre leer durch die Gegend. Die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion stimme dem Antrag der FWG zu.
Ratsmitglied
Silbernagel unterstrich,
dass der Altstadtshuttle ein mutiger Schritt und im Grunde eine gute Idee
gewesen sei. Auch wenn der Zuspruch leider nicht so gewesen sei wie erhofft, habe
man dennoch wichtige Erfahrungen gesammelt. Man habe hier aber bestehende
Verträge, die man einhalten sollte. Deshalb werde die FDP-Stadtratsfraktion der
Verwaltungsvorlage zustimmen.
Ratsmitglied
Schreiner bedauerte, dass
der kostenlose Altstadtshuttle nicht angenommen worden sei. Die
LINKE-Stadtratsfraktion stimme der Verwaltungsvorlage zu.
Ratsmitglied
Freiermuth stellte klar,
dass man nicht grundsätzlich gegen Neuerungen sei. Gerade weil beispielsweise
der Bus nach Mörzheim überwiegend leer sei, habe man als FWG einen Antrag zur
flexiblen Mobilität gestellt. Im Moment werde der ÖPNV in erster Linie von
Schülern genutzt. Man brauche Lösungen, die attraktiv seien und den Bürgern die
Möglichkeit gebe, flexibel unterwegs zu sein. Mit einer flexiblen Mobilität
könne man vor Ort abgeholt werden. Hier läge eine Möglichkeit, den
überbordenden Autoverkehr zu reduzieren. Der ÖPNV werde im ländlichen Raum
nicht angenommen, dies sei in Großstädten anders.
Beigeordneter
Hartmann entgegnete, dass
dies rechtlich unzulässig sei. Es könne für 2 Jahre als Test durchgeführt
werden, aber nicht dauerhaft. Er finde dies auch gut, es gehe aber eben nicht
im Rahmen einer 10-jährigen Vergabe.
Ratsmitglied
Eichhorn fragte, ob denn ein
kleinerer Bus ein Kompromiss sein könnte.
Beigeordneter Hartmann erwiderte, dass man ein kleineres Fahrzeug extra hätte beschaffen müssen, während der Große bereits im Besitz von QNV sei. Dies wäre erheblich teurer gewesen. Bei einer langfristigen Vergabe im Landau Takt 2022 werde man dies aber mitbedenken.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 36 Ja- und 7 Nein-Stimmen: