Sitzung: 12.02.2019 Bauausschuss
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 16
Vorlage: 660/187/2019
Beschlussvorschläge:
1. Der Konzeption des ÖPNV-Angebotes im Stadtverkehr von Landau in der Pfalz nach Variante 3 wird zugestimmt.
2. Die Ausschreibung des Linienbündels Landau in der Pfalz in den Jahren 2020/2021erfolgt auf Grundlage der Variante 3, soweit die haushaltsrelevanten Voraussetzungen hierfür vorliegen.
Der Vorsitzende leitete in
die Sitzungsvorlage der Abteilung Mobilität und Verkehrsinfrastruktur vom
04.02.2019 ein, auf welche verwiesen wird. Es gehe um große und wichtige
Entscheidungen, die gründlich vorbereitet werden sollten. Bisher sei die Stadt
bei den Vorbereitungen „gut unterwegs gewesen“, so dass nun rechtzeitig die
Weichen für weitere Maßnahmen gestellt werden könnten. Ziel sei es, den
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auszubauen. An manchen Stellen des
Stadtgebietes sei momentan nur eine „ausreichende“ Anbindung gegeben. Eine
Verbesserung von „ausreichend auf sehr gut“ sei erstrebenswert und realistisch,
allerdings wohl zu ehrgeizig, wenn man dies an Schulnoten orientiere. Wer
länger die Diskussionen verfolge, erinnere sich daran, dass vor einigen Jahren eine
Ausweitung des ÖPNV aufgrund der hohen Kosten nicht denkbar war. So seien
beispielsweise die Ideen einer erhöhten Taktung oder das Heranziehen von
zusätzlichen Bussen nicht neu. Der Vorsitzende erwähnte zudem, dass hinter der
hier zu beschließenden Sitzungsvorlage viel Arbeit steckte und mehrere
Varianten ausgearbeitet wurden. Ziel sollte es sein, zukünftig im Stadtgebiet
und in den Stadtteilen zumindest eine „gute“ ÖPNV-Anbindungsqualität zu
erreichen.
Der Vorsitzende begrüßte im Anschluss Frau Anja Witzel vom Büro stadtmobil
aus Kassel sowie Frau Christina Wind vom Verkehrsverbund Rheinneckar (VRN).
Frau Witzel werde im Folgenden unterschiedliche Varianten vorstellen, wie das
ÖPNV-Angebot in Landau zukünftig aussehen könnte.
Frau Witzel erwähnte zu Beginn
ihres Vortrages, dass die Stadt Landau - wie andere Städte auch - mit Problemen
z.B. hinsichtlich des demografischen Wandels oder des Klimaschutzes
konfrontiert sei und diese Probleme ein Handeln erfordern würden. Für die Stadt
Landau sei besonders ein hoher Bevölkerungszuwachs hervorzuheben und die daraus
resultierende zunehmende Verkehrsbelastung. Um einen erhöhten ÖPNV-Anteil am
Verkehrsaufkommen zu erreichen, wurde von der Stadt Landau der Auftrag an das
Büro stadtmobil gestellt, ein Stadtverkehrskonzept mit insgesamt drei Varianten
zu konzipieren. Diese Varianten würden auf Analysen beruhen, so Frau Witzel,
und basierten auf dem momentanen ÖPNV-Angebot (5 Stadtbuslinien; 12
Regionalbuslinien; 4 Bahnhaltepunkte). Anhand einer Grafik erklärte Frau Witzel,
dass es bereits jetzt eine Bus- oder Bahnhaltestelle innerhalb eines Radius von
300 m fast im gesamten Stadtgebiet gebe. Um noch die letzten „weißen Flecken“
zu schließen, sollten mindestens acht neue Haltestellen eingerichtet werden.
Bei der weiteren Betrachtung müssten zudem die Angebote zu verschiedenen
Wochentagen oder Uhrzeiten miteinbezogen werden. Weiterhin sollte es kaum
Unterschiede zwischen Schul- und Ferienzeiten geben.
Im Folgenden ging Frau Witzel näher auf die einzelnen Varianten ein und
erläuterte, dass der Variante 2 die Variante 1 zugrunde gelegt wurde, und der
Variante 3 die Varianten 1 und 2. Bei Variante 1, auf der die Varianten 2 und 3
letztlich aufbauen, müsse berücksichtigt werden, dass z.B. die
Entwicklungsflächen im Bereich der Wollmesheimer Höhe noch nicht klar seien,
sich allerdings eine Verdichtung des Taktes der Buslinie 535 vom Danziger Platz
hin zur Wollmesheimer Höhe anbieten würde. Weiterhin schlug das Büro stadtmobil
vor, die Buslinie 535 im Bereich des neuen Messegeländes einzustellen und
stattdessen einen Shuttlebus einzusetzen. Auch empfahl das Planungsbüro, den
Wohnpark am Ebenberg direkt über die Friedrich-Ebert-Straße zu erschließen und
einen 30-Minuten-Takt einzuführen. Ziel der Variante 1 sei es, die gesamte Kernstadt
im 30-Minuten-Takt zu bedienen und hierfür zusätzliche Haltestellen
einzurichten, um eine flächendeckende Anbindung zu erreichen. Bei Variante 2
würde z.B. das Krankenhaus zusätzlich noch über eine Regionallinie angebunden
werden. Bei der Variante 3 sei besonders hervorzuheben, dass auch die
Stadtdörfer mit zwei Fahrten je Stunde bedient werden und über die Innenstadt
mit einer 30-Minuten-Taktung an den Hauptbahnhof angebunden werden.
Weitere Aspekte, die von Frau Witzel erläutert wurden, bezogen sich auf die
Zusammensetzung der Kosten und Erträge, die Kapazitäten und Größen der
Fahrzeuge sowie deren Antriebstechnologien.
Der Vorsitzende dankte
Frau Witzel für den Vortrag und merkte an, dass im 20. Jahrhundert die Stadt
Landau überwiegend autogerecht erschlossen wurde. Heute, im 21. Jahrhundert,
gebe es andere Ansprüche an die Mobilität und den öffentlichen Raum.
Veränderungen sind deshalb notwendig. Der Vorsitzende betonte ausdrücklich,
dass es in der hiesigen Bauausschusssitzung nicht darum gehe, um einzelne
Linien zu feilschen, sondern viel mehr um den Einstieg in die Mobilitäts- und
Verkehrswende. Ziel sei es, ein insgesamt gutes ÖPNV-Angebot zu schaffen, um
damit den Individualverkehr zu reduzieren und neue Perspektiven zu eröffnen.
Ausschussmitglied Herr Lerch teilte mit, dass er und seine Stadtratsfraktion den Ausbau des
ÖPNV-Angebotes als wesentlichen Bestandteil des Integrierten
Mobilitätskonzeptes begrüßen und erinnerte an den gestellten Prüfauftrag vom
02.01.2018. Damals wurde von seiner Stadtratsfraktion beantragt, den
innerstädtischen Personennahverkehr zu optimieren und zu verdichten. Die
präsentierte Ausarbeitung sei ein „ordentlicher Aufschlag“ für eine große
Entscheidung in Landau, obwohl noch etliche Details im Nachhinein zu besprechen
sein werden. Zudem müsse noch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD)
aufgrund der hohen Kosten einbezogen werden, damit auch eine Zustimmung von
dort vorliege und insgesamt 11 Busse im Stadtgebiet verkehren können.
Letztendlich sei die Vorlage als eine große Chance für eine Verbesserung des
ÖPNV-Angebotes anzusehen.
Herr Lerch war außerdem davon überzeugt, dass die Arbeit für die Verwaltung
nun so richtig beginne und eine Optimierung der Linien zu erfolgen habe.
Hierbei müssen die Nutzerströme sowie deren Bedürfnisse unter die Lupe genommen
werden. So sei beispielsweise die Universität in die weiteren Überlegungen
miteinzubeziehen und möglicherweise über ein „Uni-Ticket“ mit dem Asta zu
verhandeln.
Weiterhin hatte Herr Lerch mehrere Fragen an Frau Witzel. Zum einen fielen
ihm die unterschiedlichen Taktungen der Buslinien auf. Seien diese auf die
vorliegende Nachfrage zurückzuführen? Was sei, wenn sich sechs bis acht Monate
später eine andere Entwicklung der Nachfrage abzeichne? Wären dann Korrekturen
im Nachhinein möglich? Könne in die weitere Betrachtung eine direkte Verbindung
vom „Horst“ hin zum Hauptbahnhof einfließen? Herr Lerch fragte zudem, ob die
Verbindungen Richtung Universität oder in die Innenstadt enger, d.h. unter 30
Minuten, getaktet werden könnten.
Frau Witzel nahm Bezug auf
Herrn Lerchs Fragen und erklärte, dass es immer unterschiedliche
Nachfrageströme geben werde, welche auch von den Einwohnerdichten der
jeweiligen Gebiete abhängig seien. Des Weiteren unterlaufen neue Angebote einer
„Probezeit“ von mindestens zwei Jahren. Dies hänge mitunter auch von einer
recht langen Eingewöhnungsphase der Nutzerinnen und Nutzer ab. Korrekturen in
Bezug auf Abbestellungen (hier: Anzahl der Busse) seien nur in einem bestimmten
Rahmen möglich und für eine engere Taktung könnten Überlagerungen der Linien
betrachtet bzw. näher untersucht werden. Grundsätzlich seien aber
Nachjustierungen im vergebenem Gesamtrahmen immer möglich. Ein 30-Minuten-Takt
zwischen den Unistandorten sei in den Varianten vorgesehen. Ebenso eine direkte
Anbindung des „Horst“ an den Hauptbahnhof.
Ausschussmitglied Herr Maier begrüßte die Überlegungen der neuen Linienbündel, da diese deutlich besser
als vorher sein werden. Für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sollte
ein Anreiz geschaffen werden, das Auto stehen zu lassen. Herrn Maier war
wichtig zu erwähnen, dass bei der Schaffung von Anreizen die gesamte Region im
Blick behalten werden müsste, damit der ÖPNV auch für Pendler und Besucher in
der gesamten Südpfalz eine echte Alternative wird.
Zum Schluss signalisierte Herr Maier seine Zustimmung zur Sitzungsvorlage,
da sie realistische Vorschläge zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes unterbreite
und schlug vor, einen „Südpfalz-Takt“ für die gesamte Region ins Leben zu
rufen.
Ausschussmitglied Frau Heidbreder dankte Frau Witzel für die Präsentation, obwohl sie darin ökologische
Aspekte vermisste. Klimaschutz sei schließlich kein „Trendthema“. Weiterhin
vertrat Frau Heidbreder die Meinung, dass die vorgestellte Variante 3 am besten
den Anforderungen der Stadt Landau gerecht werde und diese vor allem gut für
die Anbindung der Stadtdörfer sei. Sie war davon überzeugt, dass ein besseres
ÖPNV-Angebot Nachfrage generieren werde, denn „Angebot schafft Nachfrage“.
Dennoch gab es mehrere Punkte, die ihr unklar waren. Könne eine
Anschlusssicherheit der „Uni-Buslinie“ gewährleistet werden, wenn
beispielsweise zwischen den Vorlesungen die Campus gewechselt werden müssten?
Kämen die Studierenden pünktlich und in kurzer Zeit zur gewünschten Einrichtung
der Universität oder gar zum Hauptbahnhof? Wie sehe die Intermodalität aus?
Können Fahrräder mit in die Busse genommen werden? Werde es Nachtanbindungen
geben ggf. über Rufbusse? Frau Heidbreder war sich sicher, dass Rufbussysteme per
App keine Zukunftsmusik seien, wie sie einer Äußerung von Herrn Bernhard
entgegnete. Landau könne eine „Ouvertüre“ für diese „Zukunftsmusik“ sein.
Zu guter Letzt sprach sich Frau Heidbreder für alternative
Antriebstechnologien, einer Stärkung des Umweltverbundes und der Qualität der
Haltestellen (hier: mit Überdachungen) aus. Sie wünsche sich schließlich noch
viele Diskussionen zu diesem Thema.
Der Vorsitzende nahm Bezug
auf die Qualität der Haltestellen und erwähnte, dass im städtischen Haushalt
jährlich Gelder für die Optimierung bzw. den Umbau von jeweils fünf
Haltestellen zur Verfügung stünden und somit sukzessive eine Verbesserung
eintreten werde.
Ausschussmitglied Herr Freiermuth dankte der Vortragenden und signalisierte seine Zustimmung zur Sitzungsvorlage,
auch wenn die Vorschläge mit hohen Kosten verbunden wären. Für ihn war es
wichtig, die Ortsteile besser einzubinden, so dass Herr Freiermuth sich für die
Variante 3 aussprach. Herr Freiermuth beobachtete allerdings schon häufiger,
dass die Auslastung nur zu Stoßzeiten, wie etwa dem Schulbeginn, hoch wäre und
ansonsten die Busse leer seien. Ihm war jedoch bewusst, dass sich erst eine
gewisse Akzeptanz für das neue ÖPNV-Angebot nach etwa zwei Jahren einstellen
werde.
Herr Freiermuth regte an, sich für eine flexible Mobilität einzusetzen und
den Markt z.B. für Privatunternehmen zu öffnen, die für ihre Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer Kosten (hier: für die Fahrtpreise) in gewisser Höhe übernehmen
würden.
Ausschussmitglied Herr Wagner äußerte sich positiv zur Sitzungsvorlage und begrüßte den
Paradigmenwechsel sowie die beabsichtigte Stärkung des ÖPNV. Wie sein Vorredner
Herr Maier sprach er sich dafür aus, das Umland stärker miteinzubeziehen, dort
das Gespräch zu suchen und einen „Südpfalztakt“ zu etablieren. Schließlich
sollte die gute ÖPNV-Anbindung nicht an der Stadtgrenze enden.
Herr Wagner appellierte zudem, alle Kräfte für neue Antriebstechnologien zu
mobilisieren. Es könne nicht das Ziel sein, neue Dieselfahrzeuge für weitere
zehn Jahre anzuschaffen. Könne hier evtl. eine Staffelung erfolgen oder
berücksichtigt werden?
Hinsichtlich der Anbindung der Universität schlug Herr Wagner vor, so nah
wie möglich eine Haltestelle am Campus Nord herzustellen und hierfür ggf. das
Nußdorfer Tor für den ÖPNV zu öffnen. Letzteres käme sicherlich auch dem
Klinikum SÜW zugute.
Um Fahrgastzahlen zu erhöhen, sollte sich die Stadt auch nicht gegen ein
Ein-Euro-Ticket (z.B. für Studierende) verschließen. Herr Wagner zog hierbei
einen Vergleich zu einem Modell in Flensburg, das Ermäßigungen für Schülerinnen
und Schüler vorsehe. Herr Wagner schlug deshalb vor, das Gespräch mit der
Universität zu suchen.
Der Vorsitzende betonte
erneut, dass die hier vorgestellten Varianten einen „Grundaufschlag“ darstellen
sollten, um dann mit dem VRN Details ausarbeiten zu können und in die
Verhandlungen einzusteigen. Auch werde die Frage nach der Elektromobilität
thematisiert. Der Vorsitzende erwähnte außerdem, dass die Stadt mit der Region
bereits im Gespräch sei; allerdings die Region, hier die Landkreise als
Kostenträger eine verbesserte Anbindung auch wollen müssen.
Ausschussmitglied Herr Scheid merkte an, dass die Stadtdörfer nicht nur an den Hauptbahnhof, sondern
auch an das Einkaufszentrum gut angebunden werden müssen. Nur so könne eine
echte Alternative zum Auto geschaffen werden.
Abschließend sprach sich Herr Scheid für eine Förderung der
Elektromobilität aus.
Stellvertretendes Ausschussmitglied Herr Hartmann hatte mehrere Fragen und Anliegen an Frau
Witzel. Könne eine Umbenennung der Buslinien erfolgen? Auf welche Höhe belaufen
sich die aktuellen Kosten des ÖPNV und um wie viele Prozent würden sich diese
mit dem neuen Angebot erhöhen? Könne gewährleistet werden, dass wenn um 15:45
Uhr eine Vorlesung am Campus Nord endet und eine Folgeveranstaltung um 16:15
Uhr in der Bürgerstraße beginnt, die Studierenden pünktlich vor Ort seien? Wie
würde Frau Witzel einen ringförmigen Verkehr nur zwischen den Stadtdörfern,
z.B. von Nußdorf nach Arzheim ohne den Umweg über die Kernstadt, bewerten?
Könne zu einem späteren Zeitpunkt bei der Ausschreibung der Antriebstechnologie
nachgesteuert werden?
Frau Witzel erklärte
zunächst, dass die Benennung der Buslinien mit Zahlen Usus sei, eine andere
Benennung oder Bezeichnung allerdings auch Sinn machen könnte. Die Höhe der
Mehrkosten für das erweiterte ÖPNV-Angebot sei ihr nicht bekannt, so dass Herr
Grewenig antwortete: Eine Verdoppelung des Angebotes würde eine
Verdoppelung der Kosten bedeuten.
Die Fahrplankonzeption, welche im nächsten Schritt angegangen werde,
beschäftige sich mit den Anschlussverbindungen und -beziehungen, so Frau
Witzel. Hinsichtlich der Verbindung zwischen den Stadtdörfern untereinander
sehe Frau Witzel aufgrund der hohen Kosten und der Haushaltslage kein
Potential.
Hinsichtlich der Antriebstechnologie sei eine Nachsteuerung nur begrenzt
möglich und dann wieder erst mit der nächsten Ausschreibung im Jahr 2030.
Ausschussmitglied Herr Eisold hinterfragte die „Haltbarkeit“ der Busse und ob der Einsatz von 30-40 %
teureren E-Bussen ökologischer sei.
Weiterhin hielt es Herr Eisold für gut ein „Rheinland-Pfalz-Ticket“ zu
fördern und dann auch von den Nutzerinnen und Nutzern eine Verantwortung
vorauszusetzen, den ÖPNV entsprechend zu nutzen. Bei der Beanspruchung einer
„Uni-Linie“ seien beispielsweise die Studierenden, die diese Linie nutzen, in
der Verantwortung.
Beratendes Mitglied Herr Scherrer sprach sich für die vorgestellte Variante 3 aus, da diese auch älteren
Bürgerinnen und Bürgern zugutekäme. Die Taktung sowie die Verdichtung der
Linien empfand Herr Scherrer für gut. Für ihn war jedoch wichtig bei der
weiteren Konzeptionierung auf die Barrierefreiheit der Busse und Haltestellen
sowie bei der Intermodalität auf die Mitnahme von Rollatoren zu achten.
Wünschenswert sei zudem, dass die Haltestellen besser und schneller
barrierefrei ausgebaut und unbedingt mit Bedachungen versehen werden würden.
Abschließend schlug Herr Scherrer vor, die Idee eines „Bürgerbusses“
aufzugreifen.
Ausschussmitglied Herr Löffel fragte, ob die Höhe der Erträge genannt werden könnten, damit die Stadt
bei der ADD besser dastehen könne.
Zudem schlug Herr Löffel vor, Anreize über ein „Bürgerticket“ zu schaffen,
damit der Parkdruck vor allem in innerstädtischen Bereichen reduziert werden
könnte.
Zu guter Letzt wollte Herr Löffel wissen, wer die Ausschreibung mache, ob
auch Private mitwirken könnten und ob es eine Ausschreibung geben könnte, bei
der alternative Antriebstechnologien abgefragt werden.
Der Vorsitzende nahm Bezug
auf die geführte Diskussion und erinnerte daran, dass die Entscheidung dem
Stadtrat obliege und die ADD ein sogenanntes „Bürgerticket“ als freiwillige
Leistung ansehen werde, weshalb eine Einführung schwierig sein dürfte. Der
Vorsitzende schlug letztlich vor, zunächst ein Angebot für die Bürgerinnen und
Bürger zu schaffen und die „Busse rollen“ zu lassen. Er hielt es nicht für
zielführend gleich zu Beginn Vergünstigungen anzubieten.
Frau Wind ging auf die oft
angesprochene Ausschreibung ein und erwähnte, dass der Betriebsstart im Jahre
2020 sein werde und die Antriebstechnologie noch nicht in „Stein gemeißelt“
sei. Auch könne bei der Ausschreibung ein Passus hinsichtlich der E-Mobilität
vereinbart werden. Sie rief allerdings ins Bewusstsein, dass beispielsweise die
meisten Werkstätten für die Reparatur von Dieselbussen ausgerichtet seien.
Stellvertretendes Ausschussmitglied Herr Hartmann sah in Bezug auf das Prozedere noch etliche
Fragezeichen. Wie gehe es weiter, wenn die Zustimmung des Stadtrates vorliege?
Was bewirke die Beschlussfassung in der hiesigen Bauausschusssitzung?
Der Vorsitzende betonte,
dass es heute um einen Grundsatzbeschluss gehe, damit die Verwaltung den
Auftrag zur weiteren Ausarbeitung erhalte. Der Vorsitzende stimmte zu, dass
noch viele Fragestellungen herauszuarbeiten seien.
Herr Hartmann fragte
weiter, was dann mit dem zweiten Beschluss sei. Wie gehe es dann weiter?
Herr Kamplade nahm Bezug
auf Herrn Hartmanns Frage zum weiteren Ablauf und erklärte, dass sich der
Grundsatzbeschluss bereits auf eine Variante festlege, um diese dann weiter
auszuarbeiten. Im Anschluss werden Gelder für die Umsetzung in den Haushalt
eingestellt und es werde auf die Genehmigung der ADD gewartet. Wichtig sei, so
Herr Kamplade, eine Zielrichtung zu wissen.
Herr Kamplade wies zudem bei einer Nutzung von E-Bussen darauf hin, dass
die momentane Technologie eine häufige Aufladung erfordern würde und in der
Stadt erst noch solche Ladestationen speziell für E-Busse hergerichtet werden
müssen. Problematisch sei zum einen die örtliche Festlegung von Ladestationen
und zum anderen der hohe Platzbedarf. Wo können die Busse zum Aufladen
abgestellt werden?
Der Vorsitzende betonte, nach dem sich keine weiteren Wortmeldungen ergaben, dass eine frühzeitige Diskussion, wie hier, von Vorteil sei. Somit konnte der Vorsitzende die Beschlussfassung einleiten.
Der Bauausschuss empfahl daraufhin dem Stadtrat einstimmig, den nachfolgenden Beschlussvorschlägen zuzustimmen.