Sitzung: 26.01.2021 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 31, Nein: 5, Enthaltungen: 3, Befangen: 0
Vorlage: 610/639/2020
1. Gemäß § 1 Abs. 7 BauGB werden die im Rahmen
der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange nach § 4
Abs. 2 BauGB eingegangenen Stellungnahmen zur Entwurfsfassung des
Flächennutzungsplans vom Januar 2020 entsprechend den in der als Anlage 4 beigefügten Synopse
vom 30. Oktober 2020 niedergelegten Abwägungsvorschlägen der Verwaltung
abgewogen. Die Synopse ist Bestandteil dieses Beschlusses.
2. Gemäß § 1 Abs. 7 BauGB werden die im Rahmen
der Öffentlichkeitsbeteiligung nach § 3 Abs. 2 BauGB vorgebrachten Anregungen
zur Entwurfsfassung des Flächennutzungsplans 2030 vom Januar 2020 entsprechend
den in der als Anlage 3 beigefügten Synopse vom 30. Oktober 2020 niedergelegten
Abwägungsvorschlägen der Verwaltung abgewogen. Die Synopse ist Bestandteil
dieses Beschlusses.
3. Der Entwurf des Flächennutzungsplans 2030
wird in der Fassung vom Oktober 2020 zur erneuten Offenlage beschlossen. Die
Begründung und der Umweltbericht als gesonderter Teil der Begründung werden
gebilligt (Anlagen 1, 2 und 2.1)
4. Die Verwaltung wird beauftragt, den Entwurf
des Flächennutzungsplans in der Fassung vom Oktober 2020 nach § 3 Abs. 2 BauGB
erneut öffentlich auszulegen und die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher
Belange nach § 4 Abs. 2 BauGB erneut zu beteiligen.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Stadtbauamtes vom 23. November 2020, die dieser Niederschrift als Anlage
beigefügt ist. Man habe hier viele Daten und Fakten zusammengetragen.
Perspektivflächen könne man aber nicht in der zeichnerischen Darstellung abbilden,
daher habe man diese in textlichen Hinweisen aufgenommen.
Ratsmitglied
Freiermuth begrüßte
grundsätzlich den Flächennutzungsplan 2030. Es gebe aber drei Gründe, warum die
FWG-Stadtratsfraktion die Vorlage dennoch ablehne. Mörzheim mache sich beispielsweise
seit Jahren Gedanken über Perspektivflächen, auch wenn man wisse, dass man
keinen Rechtsanspruch habe. Es sei sehr ärgerlich, dass die Bemühungen des
Ortsbeirates nicht honoriert würden. Man wende sich ebenso gegen die
Möglichkeit, auf dem Alten Messplatz ein Gebäude auf Stelzen zu errichten. Er
halte es für einen gravierenden Fehler auf diesem zentralen Platz so ein
Gebäude zu errichten.
Ratsmitglied
Follmann wies darauf hin,
dass der Bauern- und Winzerverband Kritik an dem Flächennutzungsplan geübt
habe. Man habe eine große Verantwortung für den größten Wirtschaftsfaktor
unserer Stadt nach der Universität. Als größte weinbautreibende Gemeinde müsse
man darauf achten, nicht zu viel wertvolle Weinbergs- und
Landwirtschaftsflächen zu verbauen. Weiter gehe es darum, nachhaltige kommunale
Bodenpolitik zu betreiben. Sie habe den Eindruck, dass es hier einen
regelrechten Aha-Effekt beim Umweltamt gebe. Mehr einfallen lassen müsse man
sich beim Thema Leerstand und bei der Schließung von Lücken, damit man nicht
immer in den Außenbereich müsse. Die GRÜNE-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage
zu.
Ratsmitglied
Löffel stellte fest, dass
der zu verabschiedende Flächennutzungsplan die Bauleitplanung für die nächsten
10, 15 Jahre sei. Man merke aber, dass man mit dem Grundsatz Innenentwicklung
vor Außenentwicklung an Grenzen stoße. Dennoch gehe man verantwortungsvoll mit
den Flächen um. Künftig werde man auch eine höhere Verdichtung haben. Die
CDU-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage mit bestem Gewissen zu.
Ratsmitglied Kleemann unterstrich, dass der Landesbetrieb Mobilität noch keine Zustimmung zum Straßennetz im Gewerbegebiet D12 gegeben habe. Man finde dies angesichts der ohnehin schon angespannten Verkehrssituation in Landau als schlecht geplant. Die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion lehne das Gewerbegebiet generell ab. Hie teile man die Bedenken der Umweltverbände zur Bodenversiegelung und zum Flächenverbrauch. Die Kritik gelte auch für das neue Wohngebiet im Südwesten der Stadt. Aus alledem lehne die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion die Vorlage ab.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 31 Ja-, 5 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen: