Sitzung: 06.07.2021 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 32, Nein: 7, Enthaltungen: 3, Befangen: 0
Vorlage: 610/666/2021
1. Gemäß § 1 Abs. 7 BauGB werden die im Rahmen
der erneuten Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange
nach § 4 Abs. 2 BauGB eingegangenen Stellungnahmen zur Entwurfsfassung des
Flächennutzungsplans vom 27. Januar 2021 entsprechend den in der als Anlage 3 beigefügten Synopse
vom 28. April 2021 niedergelegten Abwägungsvorschlägen der Verwaltung
abgewogen. Die Synopse ist Bestandteil dieses Beschlusses.
2.
Der Flächennutzungsplan 2030 wird in der Fassung vom 3. Mai
2021 abschließend festgestellt (Feststellungsbeschluss).
3. Die Begründung und der Umweltbericht als
gesonderter Teil der Begründung werden gebilligt.
4. Die Verwaltung wird beauftragt, den
Flächennutzungsplan 2030 der Stadt Landau in der Pfalz gemäß § 6 Baugesetzbuch
der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd zur Genehmigung vorzulegen
sowie anschließend die Erteilung der Genehmigung ortsüblich bekanntzumachen.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage des
Stadtbauamtes vom 11. Mai 2021, die dieser Niederschrift als Anlage beigefügt
ist. Ein Flächennutzungsplan sei der Meilenstein einer Stadtentwicklung. Man
zeige Entwicklungsmöglichkeiten auf für die Stadt und die Stadtdörfer sowie für
das Gewerbe. Es gebe eine Fortentwicklung der sozialen Infrastruktur ebenso wie
der Verkehrsinfrastruktur. Zudem habe man sich für eine sehr sparsame
Flächenpolitik ausgesprochen. Es gelinge damit ökonomische, ökologische und
soziale Aspekte der Stadtentwicklung zusammenzudenken. Der Flächennutzungsplan
sei der Masterplan der Stadtentwicklung für die nächsten Jahre.
Ratsmitglied
Saßnowski dankte zunächst
der Verwaltung für die viele Arbeit, die hier geflossen sei. Im Bezug auf die
Neubaugebiete sei dieser Flächennutzungsplan für die Grünen ein Kompromiss, den
man aber mittragen könne. Dies deshalb, weil man die Neubaugebiete von 100
Hektar auf 13 Hektar habe verkleinern können. Dennoch sei es eine ganze Menge
an Flächenversiegelungen und es bleibe die Herausforderung, sorgsam damit
umzugehen. Diesen Herausforderungen müsse man sich stellen. Die Grünen seien
bereit, diese Schritte zu gehen. Es sei aber klar, dass es keine weiteren
Neubaugebiete geben werde ohne dass zuvor andere Flächen entsiegelt werden.
Ratsmitglied
Lerch entgegnete, dass das
ganze politische Leben aus Kompromissen bestehe. Der Flächennutzungsplan sei
der Rahmenplan für die nächsten Jahre. Auch hier gelte aber, dass eine
Quadratur des Kreises nicht möglich sei. Man müsse Maß und Mitte finden und
werde nicht umhinkommen, auch schmerzhafte Kompromisse zu machen. Wichtig sei,
alle Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen. Gut sei, dass die Stadtteile
mitberücksichtigt seien. Insgesamt sei dies eine ausgewogene und ganzheitliche Betrachtung,
die eine gute Zukunft für Landau und seien Bürgerinnen und Bürger bringe. Die
CDU-Stadtratsfraktion stimme mit Überzeugung zu.
Ratsmitglied
Maier stimmte für die
SPD-Stadtratsfraktion der Vorlage zu. Die SPD habe sich hier nie verweigert. Er
rege nochmal Entwicklungsmöglichkeiten für Kleingärten an.
Ratsmitglied
Freiermuth sah es
grundsätzlich als nützlich an, Flächennutzungspläne für einen längeren Zeitraum
zu erstellen. Er finde es aber nicht gut, dass die Einwände der Ortsteile nicht
berücksichtigt worden seien. So sei der Wunsch der Ortsteile nach
Perspektivflächen über das Jahr 2030 ignoriert worden. Man halte es auch für
falsch, dass es die Möglichkeit gebe auf dem Alten Messplatz Gebäude für die
Uni zu errichten. Aus diesen Gründen werde die FWG-Stadtratsfraktion die
Sitzungsvorlage ablehnen. Zur Klarstellung wolle er noch mal auf die Äußerungen
von Frau Saßnowski sagen, dass die genannten 100 Hektar nie Baugelände, sondern
lediglich Untersuchungsgebiet gewesen seien.
Ratsmitglied
Kleemann unterstrich, dass
das Bundesumweltamt in einer neuen Analyse klargestellt habe, dass man
schnellstmöglich den Flächenverbrauch reduzieren müsse. In Landau hingegen
pflastere man weitere Flächen zu. Der neu entstehende Wohnraum aber werde
hauptsächlich von gut verdienenden Zuzüglern in Anspruch genommen. Die Pfeffer
und Salz-Stadtratsfraktion wolle keine Erweiterung des Gewerbegebietes. Es
dürfe kein Wachstum um jeden Preis geben. Statt einem neuen Baugebiet mit 13
Hektar im Außenbereich wolle man mehr Innenentwicklung. Die Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion lehne den Flächennutzungsplan ab.
Ratsmitglied
Silbernagel war der
Auffassung, dass man als Stadt in die Zukunft schauen müsse. Mit dem
Flächennutzungsplan entstünden für Bauwillige Alternativflächen zum LGS-Gelände
und zwar auch in den Ortsteilen. Dort könne man Heimat für Familien schaffen.
Auch die Gewerbeflächenentwicklung sehe man als positiv an. Die
FDP-Stadtratsfraktion stimme der Vorlage zu.
Ratsmitglied
Schreiner erklärte, dass ein
Flächennutzungsplan ein wichtiges Instrument für die Fortentwicklung der Stadt
sei. Man begrüße die bodensparende Ausrichtung dieses Flächennutzungsplanes.
Landau habe ein Wohnraumproblem und müsse daher mehr Wohnraum schaffen, vor
allem im sozialen Bereich. Die LINKE-Stadtratsfraktion stimme dem
Flächennutzungsplan zu.
Ratsmitglied Schwarzmüller teilte mit, dass sie sich enthalten werde. Für sie sei mit diesem Flächennutzungsplan kein echtes Umdenken erkennbar.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 32 Ja-, 7 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen: