Sitzung: 14.12.2021 Stadtrat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 22, Nein: 16, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: 240/147/2021
I.
a)
über
den städtischen Haushalt, der nach Vorlage der Verwaltung (Verwaltungsentwurf)
wie folgt abschließt:
- im Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
158.077.429 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
161.751.725 Euro |
Jahresfehlbetrag auf |
-3.674.296 Euro |
- im Finanzhaushalt
|
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Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
1.747.134 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
13.009.109 Euro |
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
28.639.375 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen Investitionstätigkeit auf |
-15.630.266 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
14.340.266 Euro |
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- über das Investitionsprogramm
welches nach Vorlage der Verwaltung
folgende Auszahlungen aus Investitionstätigkeit ausweist:
2022 |
28.639.375 Euro |
2023 |
34.299.941 Euro |
2024 |
24.057.581 Euro |
2025 |
24.079.581 Euro |
b)
über
den Wirtschaftsplan des Gebäudemanagement Landau (GML)
Erfolgsplan
Erträge |
18.520.100 Euro |
Aufwendungen |
22.646.700 Euro |
Differenz |
-4.126.600 Euro |
Vermögensplan
Einnahmen |
28.900.600 Euro |
Ausgaben |
28.900.600 Euro |
Verpflichtungsermächtigungen |
15.755.000 Euro |
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Gesamtbetrag der Kredite |
16.274.000 Euro |
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Gesamtbetrag der Liquiditätskredite |
5.000.000 Euro |
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c)
Bürgerstiftung
1.
im
Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
204.692 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
203.322 Euro |
Jahresüberschuss auf |
1.370 Euro |
2.
im
Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
201.650 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
152.900 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
48.750 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
250.000 Euro |
||
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
400.000 Euro |
||
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
-150.000 Euro |
||
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
||
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
||
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
||
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
451.650 Euro |
Gesamtbetrag der Auszahlungen auf |
552.900 Euro |
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
-101.250 Euro |
d)
Landauer
Kunststiftung
- im Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
23.780 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
23.780 Euro |
Jahresfehlbetrag auf |
0 Euro |
- im Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
23.780 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
23.780 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
23.780 Euro |
Gesamtbetrag der Auszahlungen auf |
23.780 Euro |
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
0 Euro |
e)
Strieffler
Stiftung
- im Ergebnishaushalt
Gesamtbetrag der Erträge auf |
33.420 Euro |
Gesamtbetrag der Aufwendungen auf |
33.420 Euro |
Jahresfehlbetrag auf |
0 Euro |
2.
im
Finanzhaushalt
ordentlichen Einzahlungen auf |
33.420 Euro |
ordentlichen Auszahlungen auf |
33.420 Euro |
Saldo der ordentlichen Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Einzahlungen auf |
0 Euro |
außerordentlichen Auszahlungen auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen auf |
0 Euro |
Einzahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Investitionstätigkeit auf |
0 Euro |
|
Einzahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Saldo der Ein- und Auszahlungen aus Finanzierungstätigkeit auf |
0 Euro |
Gesamtbetrag der Einzahlungen auf |
33.420 Euro |
Gesamtbetrag der Auszahlungen auf |
33.420 Euro |
die Veränderung des Finanzmittelbestands im Haushaltsjahr auf |
0 Euro |
f)
über
den Stellenplan.
II. Hinsichtlich der veranschlagten
Investitionen im Haushalt der Stadt Landau in der Pfalz und dem Wirtschaftsplan
des Eigenbetriebes Gebäudemanagement Landau beschließt der Stadtrat folgendes
Verfahren zur Optimierung der Finanzsteuerung:
- Der Beginn von förderfähigen Maßnahmen
ab einer Gesamtinvestitionssumme von 20.000 Euro, ausgenommen hiervon sind
Planungsleistungen, ist grundsätzlich dem Stadtvorstand vorher anzuzeigen.
Als Maßnahmenbeginn gilt die Einleitung des Verfahrens.
- Weichen die Höhe der im Haushalt oder
den Wirtschaftsplänen veranschlagten Drittfinanzierungsmittel
(Zuweisungen, Zuschüsse und Beiträge) oder die Kassenwirksamkeit von den
Planansätzen krediterhöhend ab, ist vor Maßnahmenbeginn und Eingehung
einer Rechtsverpflichtung nach außen durch die jeweils verantwortlichen
Bereiche das Einvernehmen mit dem Stadtvorstand herzustellen und
darzulegen, wie die Finanzierungslücke geschlossen werden kann.
- Im Kernhaushalt bleiben alle
Haushaltsansätze für Investitionen wie bisher gesperrt.
Mittelfreigabeanträge sind vor der Eingehung einer Rechtsverpflichtung
nach außen an die Kämmereiabteilung zu richten; ab einer Höhe von 20.000
Euro entscheidet der Stadtvorstand über die Mittelbereitstellung. Ziffer 2
gilt entsprechend.
Der Vorsitzende erläuterte die Sitzungsvorlage der
Kämmereiabteilung vom 18. November 2021, die dieser Niederschrift als Anlage
beigefügt ist. Er hielt zunächst seine Haushaltsrede.
Die Kommunen
spielten zunehmend eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der vielfältigen
Herausforderungen wie der Erreichung der Klimaneutralität, den demographischen
Wandel, die Digitalisierung oder der Pandemiebewältigung. Hierzu benötige man
solide und auskömmliche Finanzen und eine leistungsfähige Verwaltung. Die
Hoffnung auf eine Besserung der Finanzsituation durch eine Neuregelung des
kommunalen Finanzausgleichs sei bescheiden, das Thema Altschulden nach wie vor
ungelöst. Vor dem Hintergrund dieser Gesamtsituation seien die
Haushaltsberatungen 2022 besonders schwierig gewesen. Hinzu komme, dass sich
die Spielregeln der ADD verschärft hätten. Als defizitäre Kommune müsse man
sich auf strengere Prüfkriterien durch die ADD einstellen. Dies gelte insbesondere
mit Blick auf die geforderte Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes und drohender
Konsequenzen bei fehlender Bereitschaft, dieser Forderung nachzukommen. Zu dem
heutigen Verwaltungsentwurf zum Haushalt gebe es eine Reihe von
Änderungsanträgen der Fraktionen. Dies lasse eine fraktionsübergreifende
Bereitschaft vermissen, weitergehende Konsolidierungsmaßnahmen anzugehen. Er
appelliere, das Plandefizit nicht noch weiter zu erhöhen.
Als Verwaltung lege
man heute einen vermittelnden Vorschlag vor, der versuche einen Ausgleich
zwischen der Erwartungshaltung der ADD und unserer Situation vor Ort
herbeizuführen. Gegenüber dem ersten Haushaltsentwurf habe man
dezernatsübergreifend gegensteuern müssen und sowohl im konsumtiven als auch im
investiven Bereich Anpassungen ausgelotet und umgesetzt. Die ADD habe mehrfach
die Erhöhung der Realsteuerhebesätze angemahnt. Der vorliegende
Verwaltungsentwurf zum Haushalt 2022 gebe aber noch immer keinen Grund zur
Entwarnung. Trotz der Sparrunden wolle man aber an den großen zukunftsfähigen
Projekten festhalten. Beispielhaft nenne er nun den Stadtumbau Ost mit dem
Ostparkweiher, das Stadtentwicklungsprogramm Sozialer Zusammenhalt, zahlreiche
Straßenumbaumaßnahmen, Schulbauten, Digitalpakt, Die Sanierung kommunaler
Einrichtungen, Kindertagesstätten, das Programm Klimaschutz durch Radverkehr,
die Leuchtturmprojekte in den Stadtteilen, die Sportanlagen, die
Baulandentwicklung in den Stadtdörfern und in Landau-Südwest, die
Gewerbegebietsentwicklung D 12 und Maßnahmen des GML in der Sparte
Wohnhausbesitz.
Im Ergebnishaushalt
weise man ein Defizit von 3,6 Millionen Euro aus. Allein 77 Millionen Euro an
Ausgaben entfalle auf den Bereich Jugend und Soziales mit einem städtischen
Anteil von rund 41,5 Millionen Euro.
Im Stellenplan sei
man hinsichtlich der Stellenausweitungen weiterhin sehr restriktiv.
Das
Investitionsvolumen belaufe sich auf rund 50 Millionen Euro, wenn alles zur
Umsetzung komme. Die Liquiditätskredite habe man von 78 Millionen Euro auf
jetzt noch knapp 33 Millionen Euro zurückführen können. Zusammen mit den
Investitionskrediten von 43 Millionen komme man so auf einen Schuldenstand von
rund 76 Millionen Euro.
Die beiden
vergangenen Jahre 2020 und 2021 seien schwierige und herausfordernde Jahre
gewesen, dies werde sicherlich in den nächsten Monaten noch so bleiben. Sorge
bereite ihm die um sich greifende Aggressivität in der Bevölkerung. Trotz der
nach wie vor schwierigen Situation gebe es auch viel Gutes mit Blick auf unsere
Stadtentwicklung zu berichten. So sei der Flächennutzungsplan genehmigt worden
mit Entwicklungspotentialen für die kommenden Jahre, die bauliche Entwicklung
an der Paul-von-Denis-Straße gehe voran, das Gewerbegebiet D 10 werde
fortentwickelt, die Entwicklungen des Kaufhof-Areals und der Uferschen Höfe würden
laufen, der Ausbau der Kita- und Schulinfrastruktur gehe ebenso weiter wie
zahlreiche Wohnbaumaßnahmen. Zudem habe man die Förderzusage des Bundes zur
Stärkung unserer Innenstadt.
Er hoffe, dass es
trotz der weiter schwierigen Bedingungen gelinge, das Miteinander in der
Gesellschaft gut zu gestalten und zu festigen.
Dies sei heute der
letzte Haushaltsentwurf den er dem Stadtrat vorlege, da er heute zum künftigen
Präsidenten des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz gewählt worden sei. Er sei
dankbar, dass er in den zurückliegenden Jahren gemeinsam mit dem Stadtrat viel
für Landau habe erreichen können. Bis zum letzten Tag seiner Amtszeit am 31.
Dezember 2022 werde er sich auch weiterhin mit voller Kraft für Landau und
seine Menschen einsetzen und dafür Sorge tragen, dass die künftige Stadtspitze
beste Bedingungen für einen guten Start in neuer Verantwortung vorfinde.
Ratsmitglied
Eggers gratulierte dem
Oberbürgermeister zu seiner Wahl zum Sparkassenpräsidenten. Bei aller Freude
über diese Wahl verliere man aber auch eine prägende Persönlichkeit für die
Stadt Landau.
Ratsmitglied Dr.
Heidbreder erinnerte daran,
dass man nun an der Hälfte der Legislaturperiode stehe. Man habe sich in der
Koalition auf den Weg gemacht für ein ökologisches, sozial gerechtes und
wirtschaftlich stabiles Landau. Nunmehr sei man von der Phase des Planens in
die Phase des Machens übergegangen. Man investiere soviel Geld in die
Mobilitätswende wie noch nie. Dadurch mache man auch die Bereiche der
Innenstadt attraktiv. Ende des Jahres 2022 starte man mit dem LandauTakt ein
neues Bussystem und es fließe viel Geld in den Ausbau der Radwegeinfrastruktur.
Dies alles zeige, dass aus Reden Machen werde. Ach beim kommunalen Wohnungsbau
mit der Errichtung städtischer Wohnungen zeige sich dies. Mit der
Solaroffensive investiere man 300.000 Euro in Photovoltaikanlagen auf
städtischen Liegenschaften. Man wolle dafür sorgen, dass die Energiewende auch
vor Ort in Landau umgesetzt werden könne. Daher hoffe sie, dass auch das
Rathausdach eine Photovoltaikanlage erhalte.
Trotz der Pandemie
schaffe man einen fast ausgeglichenen Haushalt. Bedingt durch Einsparungen, die
die Verwaltung vorgenommen habe, konnte das Defizit von 20 Millionen Euro auf
unter 4 Millionen Euro verringert werden. Man brauche Priorisierung, Disziplin
und auch Einnahmen. Anspruch der Grünen sei ein ausgeglichener Haushalt noch in
dieser Wahlperiode und gleichzeitig Investitionen in Klimaschutz und sozialen
Zusammenhalt. Man wisse, dass man mit vielen Projekten den Menschen einiges
abverlange. Dabei sei Veränderung kein menschliches Grundbedürfnis, trotzdem
müsse man diese anstoßen.
Stadtgestaltung
bleibe eine Gemeinschaftsaufgabe, deshalb danke man allen für das
Zusammenstehen in einem weiteren Corona Jahr. Zukunft brauche ein wenig Pathos.
Heute entscheide man, wie die Stadt in Zukunft aussehe. Deshalb stehe das
Machen im Vordergrund.
Ratsmitglied Dr.
Hülsenbeck stellte fest,
dass uns Covid weiterhin fest im Griff habe. Dadurch seien erhebliche
finanzielle Einbrüche entstanden. Auf der Einnahmeseite bedeute dies einen
Einbruch bei der Gewerbesteuer und bei den Ausgaben die hohen Kosten zur
Bewältigung der Pandemie. Hinzu komme die seit Jahren unzureichende
Finanzausstattung durch das Land. Es bestehe nach wie vor ein hohes strukturelles
Defizit mit hohen Auflagen und immer höheren Anforderungen. Wenn dann gut
wirtschaftenden Kommune beim Finanzausgleich übergangen werden, sei dies
schlecht, da so gute Arbeit nicht unterstützt werde. Pflichtaufgaben hätten
sich ausgeweitet und verteuert. Glücklicherweise gelinge es der Verwaltung den
Haushalt unterjährig mit Weitsicht zu steuern. So konnten auch die
Liquiditätskredite reduziert werden.
Zukünftige Aufgaben
der Stadt lägen vor allem bei der Klimaanpassung, dem Hochwasserschutz und der
Mobilität. Es seien erhebliche Anstrengungen zur Haushaltskonsolidierung
gemacht worden. Aufwendungen konnten reduziert und die Erträge verbessert
werden. Der Haushaltsentwurf zeige sehr viel erfreuliches auf. So werde in
Bildung und Infrastruktur investiert ebenso wie in die Bereiche Wohnen und
Arbeit. Wichtig seien der CDU-Fraktion auch die Umsetzung des
Schulentwicklungsplanes, die Stadtentwicklung, der Ostpark, die Investitionen
in die Straßenverkehrsinfrastruktur, der ÖPNV sowie die Leuchtturmprojekte mit
dem Dorfgemeinschaftshaus in Mörzheim. Mit dem Antrag der Koalition wolle man
die Belastungen durch die Erhöhung der Grundsteuer etwas abmildern.
Hinsichtlich der Jugendverkehrsschule und des Kunstrasenplatzes Horstring bitte
man die Verwaltung um eine Darlegung des zeitlichen Ablaufs und eine mögliche
Beschleunigung für den Bau des Kunstrasenplatzes. Zur neuen Fahrradbrücke in
der Maximilianstraße sei man sich bewusst, dass es hier noch finanzielle
Unwägbarkeiten gebe. Gerade daher brauche man aber auch den Haushaltsansatz, um
hier im Rahmen der Planung gegensteuern zu können. Den Antrag der Pfeffer und
Salz-Stadtratsfraktion werde man daher ablehnen.
Es werde das Ziel
sein, einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Dabei sei die vorsichtige Planung
ein wichtiger Aspekt unter Einbeziehung der wirtschaftlichen Unabwägbarkeiten.
Man danke der Verwaltung für die geleistete Arbeit. Er appelliere an den
gesamten Rat, gemeinsam Lösungen für die großen Aufgaben der Zukunft zu suchen.
Hierfür brauche es eine lebendige und solidarische Stadtgesellschaft und die
Stadt müsse dabei finanziell handlungsfähig bleiben. Die CDU-Stadtratsfraktion
stimme dem Haushalt zu.
Ratsmitglied
Schwarzmüller dankte
zunächst der Verwaltung für die Erarbeitung dieses Haushaltsentwurfs. Die
SPD-Stadtratsfraktion lehne den Haushalt 2022 ab. Wichtige Schwerpunkte seien
nicht richtig gewichtet, gefasste Beschlüsse seien nicht umgesetzt.
Beispielsweise stehe die Umsetzung der nachhaltigen Beschaffung aus. Als Stadt,
die den Klimanotstand ausgerufen habe, stehe man hier in der Verantwortung.
Eine nachhaltige Beschaffung wäre gerade auch im Baubereich bei der Beschaffung
von Baustoffen sehr wichtig. Von daher könne man auch dem Wirtschaftsplan des
GML nicht zustimmen.
Ein weiterer Ablehnungsgrund
sei das neue Parkraumkonzept. Die Anwohnerparkplätze seien abgeschafft worden,
damit die Innenstadt autofreier werde. Genau das Gegenteil sei passiert, der
Verkehr habe massiv zugenommen. Dieses neue Parkraumbewirtschaftungskonzept sei
weder sozial noch klimatechnisch verträglich. Ein weiteres Thema seien die
freiwilligen Leistungen, bei denen 1,6 Millionen Mehrausgaben eingestellt
seien. Man könne nicht erkennen, dass hier gestrichen wurde. Die angeforderte
Aufstellung, die man erhalten habe, sei völlig intransparent. All dies seien
Gründe für die SPD-Stadtratsfraktion, den Haushalt der Stadt und den
Wirtschaftsplan des GML abzulehnen.
Ratsmitglied
Freiermuth erklärte, dass
die FWG Probleme mit der politischen Weichenstellung habe. Grundsätzlich habe
man ein Problem, wenn es um Steuererhöhungen gehe, um die Einnahmesituation zu
verbessern. Allerdings habe man aus seiner Sicht kein Einnahme- sondern ein
Ausgabeproblem. Die FWG sei gegen die Erhöhung der Realsteuern. Dem Antrag der
Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion werde man zustimmen. Auch die FWG sehe keine
Notwendigkeit für eine Universitätsbeauftragte. Die geplante neue Fahrradbrücke
über die Maximilianstraße sei ein Monstrum und eine Verschwendung von
Steuergeldern. Sehr kritisch sehe man zudem das Haus zum Maulbeerbaum. Es sei
nicht Aufgabe der Stadt, die Sanierung dieses Hauses zu finanzieren.
Problematisch sehe man auch mit der Art und Weise des Ausbaus der Königstraße
mit einem gegenläufigen Radverkehr.
Es stimme, dass Geld
fehle im Haushalt, andererseits würden auch unnötig Gelder ausgegeben. Sorgen
bereite ihm auch das Thema Parken, dieses sei ohne jegliche Bürgerbeteiligung
entschieden worden. Auch aus dem LandauTakt sei ein Staatsgeheimnis gemacht
worden. Dies hätte man transparenter gestalten können. Insgesamt sei man beim
ÖPNV auf halbem Wege stehen geblieben.
Dem Wirtschaftsplan
des GML werde man zustimmen. Die FWG-Stadtratsfraktion werde den Haushalt 2022
ablehnen.
Ratsmitglied Dr.
Migl sah durchaus Bemühungen
zum Sparen. Gleichwohl sehe man aber auch einige kritische Punkte. Ein großer
Kritikpunkt sei die geplante Fahrradbrücke über die Maximilianstraße.
Hierstelle sich die Frage, was diese für den Klimaschutz bringe. Nach wie vor
seien hier viele Punkte offen, es gebe beispielsweise nach wie vor keine
Visualisierung. Für sie dies wie eine Art Machbarkeitswahn und kein
verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern. Sehr begrüße man das Projekt in
der Haardtstraße, allerdings treibe die Tiefgarage die Kosten dort in die Höhe.
Dem Wirtschaftsplan des GML werde man trotz dieser kritischen Haltung zur
Tiefgarage zustimmen. Pfeffer und Salz sei gegen Flächenfraß und damit gegen
das Neubaugebiet an der Wollmesheimer Straße. Ebenso kritisch sehe man die
Ausweisung immer neuer Gewerbegebiete. Aus ihrer Sicht halte auch das so
hochgelobte ÖPNV-Konzept nicht das, was es verspreche. Es gebe
Verschlechterungen was die Innenstadt angehe und es werde sehr teuer.
Man halte eine
geringe Erhöhung der Gewerbesteuer für angemessen, da die Betriebe aufgrund der
Corona-Pandemie ohnehin schon Probleme hätten. Auch die Anhebung der
Grundsteuer B sei moderat und vertretbar.
Insgesamt habe sie
den Wunsch, dass man künftig im Rat wieder respektvoller miteinander umgehe.
Die Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion lehne den Haushalt ab.
Ratsmitglied
Silbernagel stellte fest,
dass man nach wie vor mit den Unwägbarkeiten der Pandemie zu kämpfen habe.
Überall sei zu hören, dass man auf Sicht fahre. Die Auswirkungen der Pandemie
würden uns aber noch Jahre beschäftigen. Es seien Einsparungs- und
Konsolidierungsmaßnahmen nötig, die Kreditverschuldung müsse stetig abgebaut
werden. Leider sei es unausweichlich, dass die Hebesätze der Gewerbesteuer und
der Grundsteuer B moderat erhöht werden müssen. Die Neuregelung des ÖPNV
erfordere finanzielle Höchstleistungen. Ein wichtiges aber auch
kostenintensives Projekt sei auch die Digitalisierung der Schulen. Hier gelte
es die Kosten im Blick zu behalten. Erfreulich seien die Leuchtturmprojekte in
allen Stadtdörfern. Dies seien Vorzeigeprojekte, die allen Bürgerinnen und
Bürgern zu Gute kämen. Alle Maßnahmen seien nur mit kontinuierlichen und berechenbaren
Einnahmen möglich. Den Motor der Wirtschaft müsse man am Laufen halten. Sein
Dank gelte der Verwaltung für die Arbeit in den zurückliegenden Monaten. Die
FDP-Stadtratsfraktion stimme dem Haushalt zu.
Ratsmitglied
Emmerich sprach von sehr
angenehmen Haushaltsberatungen und einem sehr ausführlichen Haushaltsentwurf.
Der Haushalt sei die Reaktion auf die Coronapandemie. Die Stadt werde
hinsichtlich der Finanzen aber von Land und Bund allein gelassen. Dem
Änderungsantrag der Koalition zu den Realsteuerhebesätzen werde man zustimmen.
Man sei allerdings gegen die Änderungsanträge der Pfeffer und Salz-Fraktion.
Insgesamt werde die LINKE-Stadtratsfraktion den Haushalt ablehnen. Der Antrag
seiner Fraktion zur Bereitstellung von Menstruationsartikeln sei die logische
Konsequenz daraus, dass dies beispielsweise an der Universität schon gängige
Praxis sei.
Ratsmitglied
Kerbstat war der Meinung,
dass dieser Haushalt zeige, dass man am Abgrund stehe. Es gebe sicherlich Ideen
in diesem Haushalt, ein großer Wurf sei er aber nicht.
Der Vorsitzende erläuterte, dass es baufachliche Gründe gebe
warum erst die Jugendverkehrsschule und dann der Kunstrasenplatz zur Umsetzung
komme. Hinzu kämen auch fördertechnische Gründe.
Beigeordneter
Hartmann informierte, dass
die Vorlage zur sozial-ökologischen Beschaffung noch in diesem Jahr vorgelegt
werde. Der Beitritt zum Klimabündnis sei bereits unterschrieben und erfolgt.
Der Antrag der LINKE-Stadtratsfraktion sei obsolet, da dies bereits in der
Umsetzung sei.
Zum Parkraumkonzept
habe die Verwaltung kaum negative Rückmeldungen erreicht.
Ratsmitglied
Schowalter erklärte zur K2,
dass man dies angehen sollte. Man halte dies für notwendig. Die
SPD-Stadtratsfraktion unterstütze auch, dass die Fahrradbrücke gebaut werde.
Ratsmitglied Dr.
Migl ging nochmals auf den
Antrag der Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion. Die Stelle der
Universitätsbeauftragten sei entbehrlich und sollte daher gestrichen werden.
Ratsmitglied Dr.
Blinn unterstrich, dass die
SPD-Stadtratsfraktion dem Antrag der Koalition zur Veränderung der Hebesätze
bei den Realsteuern zustimmen werde.
Ratsmitglied
Thiel erklärte die
Zustimmung der SPD-Stadtratsfraktion zum Antrag zum Neubaugebiet Nußdorf. Die
vorgezogene Realisierung sehe man allerdings eher skeptisch, da kein großer
Zeitgewinn zu erwarten sei.
Ratsmitglied Albrecht wies zum Antrag der Pfeffer und Salz-Stadtratsfraktion darauf hin, dass die Stelle der Universitätsbeauftragten derzeit eh nicht besetzt sei.
Der Stadtrat beschloss mehrheitlich mit 22 Ja-, 16 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung: